Karlsruhe: Klimaschutzkampagne
Ernährung
Nicht nur beim Fliegen oder Autofahren entsteht klimaschädliches CO2, auch unsere Ernährung trägt zur globalen Erwärmung bei. Denn das Herstellen, Verarbeiten, Transportieren, Lagern und Zubereiten von Lebensmitteln ist energieaufwändig. Fast ein Fünftel der deutschen Treibhausgasemissionen entfällt auf den Ernährungssektor, davon mehr als die Hälfte direkt auf die Landwirtschaft. Wer zum Beispiel besonders viel Fleisch, Milchprodukte, Tiefkühlkost und eingeflogenes Obst oder Gemüse kauft, belastet sein "Klimakonto" alleine durch seinen Ernährungsstil mit etwa 1,5 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr. Pluspunkte beim Klimaschutz können Sie deshalb auch ganz leicht in der Küche oder mit Ihrem Einkaufszettel sammeln.
Klimaschutz geht durch den Magen: Ausgewählte Tipps auf einen Blick
Öfter Gemüselasagne statt Hackbraten: Statistisch gesehen essen die Deutschen rund 60 Kilogramm Fleisch und Wurst im Jahr. Aus Sicht von Gesundheitsexperten und Tierschutzorganisationen ist das viel zu hoch, was auch für die Energiebilanz gilt: Denn auf dem Weg vom Tierfutter zum Stück Fleisch gehen durch "Veredelungsverluste" 65 bis 90 Prozent der ursprünglich im Futter enthaltenen Energie verloren. Bevorzugen Sie deshalb pflanzliche Lebensmittel und reduzieren Sie Ihren Verbrauch von Fleisch, Milchprodukten und Eiern. Auch wenn der Verzicht auf Hackbraten oder Currywurst nicht immer leicht fällt: Etwas weniger geht sicherlich und gesünder ist es allemal.
Öfter Wochenmarkt statt Flugware: Frisch eingeflogene Erdbeeren im Winter sind sicherlich etwas Exklusives, allerdings auch extrem klimaschädlich. So liegen die CO2-Emissionen für eingeflogene Erdbeeren aus Südafrika fast 200 Mal höher als bei regional angebauten und immer noch 50 Mal höher als bei Erdbeeren, die aus Spanien mit dem LKW transportiert werden. Durch den Einkauf regionaler Produkte vermeiden Sie solche energieintensiven Transportwege und stärken die Wirtschaft vor Ort. Eine gute Gelegenheit bietet zum Beispiel ein Einkauf auf den Karlsruher Wochenmärkten.
Übersicht: Karlsruher Wochenmärkte
Öfter saisonal statt ganzjährig: Der Freilandanbau von Obst und Gemüse in der Saison ist weitaus umweltfreundlicher als die Produktion außerhalb der Jahreszeit in beheizten Treibhäusern oder Folientunneln. Kaufen Sie möglichst viele Produkte in der Saison, beispielsweise Rosenkohl vor allem im Winter oder Erdbeeren im Frühsommer und Sommer. Mit einem Saison- oder Erntekalender sind Sie stets auf dem Laufenden, wann was bei uns frisch geerntet wird.
Saisonkalender: Heimisches Obst und Gemüse - Wann gibt es Was? (Verbraucherzentrale) (PDF)
Öfter bio statt konventionell: Ökologischer Landbau erzeugt im Mittel weniger Kohlendioxid und Methan als die konventionelle Landwirtschaft. Weitere gute Bio-Gründe: Erhalt der Artenvielfalt, Schutz von Umwelt und Grundwasser, Vermeidung von Schadstoffen beim Essen.
Informationsportal zum Ökolandbau
Öfter Kartoffeln statt Tiefkühlpommes: Frischgemüse belastet das Klima durch den Wegfall der umfangreichen Kühlkette nicht so stark wie Produkte aus dem Gefrierfach. Beispiel: Während der Anbau und Verkauf von frischen Kartoffeln im Schnitt nur 200 Gramm CO2 pro Kilogramm Lebensmittel verursacht, schlagen Tiefkühlpommes mit satten 5,7 Kilogramm Treibhausgasen zu Buche. Das ist fast 30 Mal so viel! Auch andere Fertigprodukte wie Tütensuppen oder Kartoffelpulver enthalten "versteckte" Energie und damit CO2-Emissionen. Geben Sie also beim nächsten Einkauf frischen und unverarbeiteten Lebensmitteln den Vorzug.
Öfter mit dem Fahrrad statt mit dem Auto: Erledigen Sie Ihre Einkäufe möglichst umweltfreundlich, zum Beispiel zu Fuß oder mit dem Fahrrad.
Weitere empfehlenswerte Informationsquellen
Themenportal „Ernährung und Klimaschutz“ (aid)
Klimaschutz beim Essen und Einkaufen (Verbraucherzentrale)
Themenseite „Ernährung & Konsum“ (WWF Deutschland)
Das Klimakochbuch - Klimafreundlich einkaufen, kochen und genießen (Bundjugend)